Glückauf im Erzbergwerk Rammelsberg
Das zum Welterbe der UNESCO gehörende Erzbergwerk Rammelsberg ist vor allem deshalb eine Besonderheit, weil in ihm über 1.000 Jahre nahezu ununterbrochen Bergbau betrieben wurde.
Erst im Jahr 1988 wurde die Erzförderung eingestellt, und seit 1998 kann das Gelände samt der noch zugänglichen Stollen vollständig besichtigt werden.
Es sind also zehn Jahrhunderte Bergbaugeschichte, welche Ihnen mit einem großen Bestand an Bergbaudenkmälern präsentiert werden.
Die Abraumhalden stammen aus dem 10. Jahrhundert, der bestens erhaltene, farbenprächtige Rathstiefe Stollen aus dem 12. Jahrhundert. Das im 13. Jahrhundert entstandene Feuergezäher Gewölbe ist der älteste ausgemauerte Gruppenraum Europas.
Im Röder Stollen beeindrucken die originalgetreue Rekonstruktion eines zur Erzförderung dienlichen riesigen Wasserrades sowie die Erzaufbereitungsanlage. Ihre kompetenten Begleiter durch die geheimnisvolle Untertagewelt sind im Übrigen ehemalige Bergleute dieses Bergwerks.
Gleichermaßen sehenswert ist die umfangreiche Ausstellung des oberirdischen Museums, dessen gigantische Flächendimensionen es zu einem der größten Museen Deutschlands zählen lassen.
Eine weitere Sehenswürdigkeit des Rammelsbergs ist der vermutlich im 13. oder 14. Jahrhundert erbaute Maltermeisterturm, der einst als Wachturm für das Bergwerk und zum Signalisieren des Schichtbeginns fungierte.
Heute beherbergt das Gebäude eine Gaststätte, von dessen Terrasse Sie einen fantastischen Blick auf die Stadt Goslar haben. Eine Kuriosität des Restaurants ist der „Smoking-Point“, der das Rauchen im Restaurant ermöglicht.
Gäste müssen hierzu lediglich den Kopf und die Hände durch eine Maueröffnung stecken. Nicht weit entfernt befindet sich der Herzberger Teich, welcher im 16. Jahrhundert angelegt wurde, um die Wasserversorgung des Bergwerks sicherzustellen.
Der Teichdamm misst eine Höhe von 12 Metern bei einer Länge von zirka 130 Metern. Am östlichen Ufer befand sich ein in den zwanziger Jahren eröffnetes Waldbad, dessen Gebäude heute ebenfalls unter Denkmalschutz stehen.
Bei einer Wanderung um den Teich empfiehlt sich ein Abstecher zum Kinderbrunnen, um dem sich mehrere Sagen ranken.